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FREITAG 30.SEPTEMBER

ERLIBACHERHOF

19:00 Uhr

Opening Concert in Zusammenarbeit

mit der Musikschule Erlenbach

Heiri Känzig, Omar Puente, Alex Wilson,

Elizaveta Parfentyeva, Katalin Müller, Kantorei Erlenbach,

Pascal Graf, Gauthier Cristol, Marcel Lüscher,

Erlibacher Strings, Fiddling Millers & Friends

Cantique de Jean Racine, 1866

Musik: Gabriel Fauré (1845–1924), op.11,

Text: Jean Racine (1639–1699) 

Veronika Haller (Dirigentin), Kantorei Erlenbach, Katalin Müller (Violine), Julia Kühn (Cello), Robert Metzger (Klavier) 

Fauré schrieb dieses Werk für gemischten Chor und Orgel 1865 noch als Student für einen Kompositionswettbewerb und erhielt dafür den ersten Preis, was angesichts der Qualität dieser Komposition nicht überrascht. Für Staunen sorgt nur, dass ein 20-Jähriger solch wunderbar schwebende Musik schreiben konnte. Der «Cantique» existiert auch in mehreren Orchesterfassungen und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit bei Chören.

Sound the Trumpet

Musik: Henry Purcell (1659–1695), Z 323, 1694;

Text: Nahum Tate zugeschrieben

Dirigentin: Veronika Haller, Kantorei Erlenbach, Katalin Müller (Violine), Julia Kühn (Cello), Robert Metzger (Klavier), Gauthier Cristol (Trompete)

 

«Sound the Trumpet» ist die dritte Nummer der Ode Come Ye Sons of Art, die Purcell 1694 für den Geburtstag von Queen Mary komponierte. Ursprünglich als Duett für Kontratenöre geschrieben, wird das Stück heute häufig von Chören interpretiert. Die Queen fand bestimmt Gefallen an den Stimmen, die Trompetenklänge imitieren, aber weitere Oden gab es für sie nicht: Ende Dezember 1694 starb sie an Pocken. Als Hofkomponist war Purcell nun auch für die Trauermusik zuständig – und schuf dabei eines seiner grossartigsten Werke. 

Old Folks at Home (Swanee River)

Musik: Stephen Collins Foster (1826–1864)

Katalin Müller (Dirigentin), Erlibacher Strings, Fiddling Millers, Elizaveta Parfentyeva (Piano), Stina Schwarzenbach (Violine), Tamara Niederer (Violine), Angelina Gamma (Violine), Annika Avedik(Violine), Julia Kühn (Cello), Laura Kühn (Cello)

 

Der Songwriter Stephen Collins Foster erlitt das Schicksal diverser Komponisten im 19. Jahrhundert: kurze Zeit berühmt, dann vergessen und in bitterer Armut gestorben. Viele seiner Lieder sind jedoch fester Bestandteil der amerikanischen Kultur geworden, neben «Old Folks at Home» z. B. auch «Oh Susanna» oder «Camptown Races». Die eingängige Melodie von «Old Folks at Home», 1851 komponiert, kommt heute in vielen Variationen daher – von Boogie-Woogie bis zu Chorarrangements. «Old Folks at Home» hat übrigens auch die höheren Weihen erlangt: Seit 1935 ist der Song das offizielle Lied des Staates Florida – allerdings mit anderem Text. 

Concerning Hobbits

Musik: Howard Leslie Shore (*1946)

Katalin Müller (Dirigentin), Erlibacher Strings, Fiddling Millers, Elizaveta Parfentyeva (Piano), Stina Schwarzenbach (Violine), Tamara Niederer (Violine), Angelina Gamma (Violine), Annika Avedik(Violine), Julia Kühn (Cello), Laura Kühn (Cello)

 

Es gibt vermutlich nur wenige Menschen, an denen Peter Jacksons epische Verfilmung der Herr-der Ringe-Trilogie unbemerkt vorbeigegangen ist. Neben den grossartigen visuellen Eindrücken des Films spielt auch die Musik eine herausragende Rolle, und zu Recht erhielt der Komponist Howard Leslie Shore zwei Oscars und unzählige andere Auszeichnungen für seine Filmmusik zum Lord of the Rings. «Concerning Hobbits» taucht ganz am Anfang des ersten Films «The Fellowship of the Ring» auf und entführt uns in die friedliche, pastorale Welt des Shire, wo die Hobbits wohnen. Die Leitmotivtechnik in diesem Stück erinnert an Wagner, und Shore erzählte in einem Interview, dass er im Vorfeld seiner Arbeit Wagners Rheingold intensiv studiert habe.

Star Wars Medley

1. Imperial March (Darth Vader’s Theme)

Musik: John Williams (*1932)

Katalin Müller (Dirigentin), Erlibacher Strings, Fiddling Millers, Omar Puente (Violine), Stina Schwarzenbach (Violine), Tamara Niederer (Violine), Angelina Gamma (Violine), Annika Avedik(Violine), Julia Kühn (Cello), Laura Kühn (Cello), Alex Wilson (Piano), Gauthier Cristol (Trompete), Marcel Lüscher (Tenorsaxofon), Heiri Känzig (Bass), Pascal Graf (Drums)

 

Die Trilogie Star Wars (1977–1983) hat in den Köpfen mindestens der älteren Generation unauslöschliche Eindrücke hinterlassen. Der «Imperial March» spielt in «Das Imperium schlägt zurück», dem zweiten Teil der Trilogie, eine tragende Rolle. Er wird auch «Darth Vader’s Theme» genannt, weil das Leitmotiv oft gespielt wird, wenn Darth Vader, die Inkarnation des Bösen, in Erscheinung tritt. Im Film selbst ist der «Imperial March» nie als Ganzes zu hören; Williams fügte die verschiedenen Teile zu einer Komposition zusammen, die er am 29. April 1980, drei Wochen bevor der Film seine Premiere hatte, als Dirigent mit den Boston Pops dem Publikum präsentierte. In kleinerer Besetzung spielen hier SchülerInnen, gute Amateure und Profis zusammen – ganz im Geist des Erlibacher Music Festivals!

2. Cantina Band, 1977

Musik: John Williams (*1932)

Omar Puente (Violine), Heiri Känzig (Bass), Alex Wilson (Piano), Gauthier Cristol (Trompete), Marcel Lüscher (Sopransaxofon), Pascal Graf (Drums)

Die Szene aus Star Wars ist unvergesslich: Eine Band von Aliens spielt in einer düsteren Weltraumbar, deren Personal und Besuchende direkt aus Hieronymus Boschs «Garten der Lüste» entsprungen scheinen. Der Legende nach hatten der Komponist John Williams und der Regisseur George Lucas lange vergeblich nach einer passenden Musik für diese Szene gesucht. Erst als sie auf die Idee kamen, Musik der Swing-Ära zu verwenden, war die Lösung gefunden. Als gestandenem Jazzpianisten fiel es Williams leicht, swingende Läufe im Stil von Benny Goodman zu komponieren. Die Aliens spielten sie mit Steel Drums, Klarinette und Saxofon. Unsere Musiker sind da vielseitiger und gehen mit sechs verschiedenen Instrumenten in die Vollen.

3. Star Wars Theme, 1977

Musik: John Williams (*1932)

Katalin Müller (Dirigentin), Erlibacher Strings, Fiddling Millers, Omar Puente (Violine), Stina Schwarzenbach (Violine), Tamara Niederer (Violine), Angelina Gamma (Violine), Annika Avedik(Violine), Julia Kühn (Cello), Laura Kühn (Cello), Heiri Känzig (Bass), Alex Wilson (Piano), Gauthier Cristol (Trompete), Marcel Lüscher (Tenorsaxofon), Pascal Graf (Drums)

 

«Star Wars Theme» ist nicht etwa die grandiose Eröffnungsfanfare der Trilogie, sondern erscheint vielmehr zum ersten Mal in der 4. Episode von Star Wars und taucht danach in verschiedenster Orchestrierung in allen Star-Wars-Filmen auf. Die Melodie gilt auch als Leitmotiv für Luke Skywalker, einer der Hauptfiguren der ersten Trilogie von Star Wars. Musikexperten wollen Einflüsse von Erich Wolfgang Korngolds Filmmusiken und Gustav Holsts The Planets festgestellt haben. Wie auch immer: Das ist einfach grossartige Musik, die in unserem kollektiven Gedächtnis verankert bleibt ….

Nostalgia

Musik: Heiri Känzig (*1957)

Omar Puente (Violine), Heiri Känzig (Bass), Alex Wilson (Piano), Marcel Lüscher (Sopransaxofon), Pascal Graf (Drums)

Heiri Känzig: https://www.heirikaenzig.com

Travelin’: https://www.jpc.de/jpcng/jazz/detail/-/art/heiri-kaenzig-travelin/hnum/10572271

Omar Puente und Heiri Känzig, die beiden Special Guests des Erlibacher Music Festivals, musizieren hier zusammen mit Erlenbacher Künstlern, die wir alle bestens kennen. Heiri Känzig gilt seit den 1970er-Jahren als einer der führenden Jazzbassisten der Schweiz und musikalischer Weltenbummler. Er gehörte zur Urbesetzung des Vienna Art Orchestra und wurde als erster Nicht-Franzose in das französische Orchestre National de Jazz berufen. Es gibt kaum eine Jazz-Grösse der letzten 40 Jahre, mit der Heiri Känzig nicht schon gespielt hat, und sowohl seine Diskographie wie auch seine Auszeichnungen würden den Rahmen dieser Notizen bei weitem sprengen. Omar Puente ist ein kubanischer Jazz- und Latinmusiker, der seit 1997 in England lebt und mit vielen grossen Namen der Jazz- und ganz besonders der kubanischen Latinwelt aufgetreten ist. Da er am Konzert vom 1. Oktober einen eigenen Auftritt hat, berichten wir im dortigen Kommentar ausführlicher über ihn.

Heiri Känzigs Komposition «Nostalgia» aus seinem jüngsten Album Travelin’ (2021) verströmt ein sanftes Latin-Feeling und ist nach seinen eigenen Worten «ein Ort der Sehnsucht, den wir auf unserer Reise durch das Leben immer wieder aufsuchen».

Dancing with Dolphins

Musik: Heiri Känzig (*1957)

Omar Puente (Violine), Heiri Känzig (Bass), Alex Wilson (Piano), Gauthier Cristol (Trompete), Marcel Lüscher (Sopransaxofon), Pascal Graf (Drums)

Auch diese Komposition von Heiri Känzig stammt aus Travelin’, einer musikalischen Reise durch verschiedene Kontinente und Stile. Deutlich treten die Einflüsse hervor, die der Komponist durch seine zahlreichen Begegnungen mit musikalischen Kulturen auf der ganzen Welt absorbiert hat. So auch in «Dancing with the Dolphins», einer bewegten Melodie im ¾-Takt mit einem virtuosen arabischen Unisono-Part am Ende. 

Nocturne, op. 186 Nr. 6

Musik: Johann Baptist Wenzel Kalliwoda (1801–1866)

Katalin Müller (Viola) und Elizaveta Parfentyeva (Piano)

 

Der böhmische Komponist und Violinist Johann Baptist Wenzel Kalliwoda (1801-1866) begann als Zehnjähriger ein Violin- und Kompositionsstudium am Prager Konservatorium. Mit 14 hatte er seine ersten Soloauftritte, dann folgten eigene Kompositionen, die schnelle Verbreitung fanden und ihm eine Anstellung als Hofkapellmeister am fürstenbergischen Hof in Donaueschingen sicherten. Dort entfaltete er eine schier unglaubliche Produktivität: Über 500 Werke in allen Sparten der damaligen Musik sind von ihm überliefert – von Opern über Orchesterwerke, Kammermusik, Messen bis hin zu Werken für Soloinstrumente und Liedern. Von Zeitgenossen wie z.B. Schumann für seine Sinfonien gerühmt und gar als «neuer Mozart» bezeichnet, geriet Kalliwoda jedoch schon zu Lebzeiten in Vergessenheit. Bekannt geblieben sind einige seiner Sinfonien und Preziosen seiner Kammermusik, besonders auch die 1851 veröffentlichten 6 Nocturnes, op. 186. 

Einzug der Königin von Saba

Musik: Georg Friedrich Händel (1685–1759),

aus: Salomo (Solomon), HWV 67, 1749

Arrangement für zwei Violinen und zwei Pianos

Omar Puente (Violine), Katalin Müller (Violine), Elizaveta Parfentyeva (Piano), Alex Wilson (Piano)

Der «Einzug der Königin von Saba» eröffnet den 3. Teil des Oratoriums Salomo. Während das ganze Oratorium relativ selten aufgeführt wird, hat sich dieses kurze Orchesterstück (im Original für zwei Oboen und Streicher) sozusagen verselbständigt und ist zu einem der beliebtesten Werke des Barocks geworden. Zu üppig verzierter und schwungvoller Musik hält die legendäre Königin festlichen Einzug am Hof von Salomon. Dass Händels Musik aber auch in viel kleinerer Besetzung grossartige Wirkung entfaltet, zeigt dieses Arrangement für zwei Violinen und zwei Pianos. 

Blueberry Hill 

Musik: Vincent Rose (1880–1944)

Kantorei, Erlibacher Strings, Fiddling Millers, Omar Puente (Violine), Katalina Müller (Violine), Stina Schwarzenbach (Violine), Tamara Niederer (Violine), Angelina Gamma (Violine), Annika Avedik(Violine), Julia Kühn (Cello), Laura Kühn (Cello), Heiri Känzig (Bass), Alex Wilson (Piano), Gauthier Cristol (Trompete), Marcel Lüscher (Tenorsaxofon), Pascal Graf (Drums)

 

Der amerikanische Pianist und Komponist Vincent Rose schrieb 1940 diesen Song, der sofort im Repertoire verschiedener berühmter Swingorchester landete. 1949 veröffentlichte Louis Armstrong eine eigene Fassung, doch die Version, die uns allen im Kopf herumschwirrt, ist jene von Fats Domino, die 1956 die halbe Welt eroberte. «Blueberry Hill», zu lockerem Boogie mit leicht kreolischem Akzent gesungen (Domino stammte aus einer französisch-kreolischen Familie) brachte dem Künstler den endgültigen Durchbruch in der Musikwelt und eine grosse Fangemeinde, die ihm über seinen Tod im Jahre 2018 hinaus treu geblieben ist.

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